Die Anfänge
Gegründet 1926 vom damals stadtbekannten Original Migger (Emil) Jeisi, dem seinerzeitigen Pfeifferchef der Clique "Alte Stainlemer", ist diese Guggemuusig heute beinahe ein fasnächtliches Relikt. Jeisi's charakteristischer Auftritt - Frack mit Zylinder - ist zum traditionellen Markenzeichen geworden, mit vielen Abzeichen und Orden behangen, so wie's eben Migger liebte. Erwähnenswert ist auch Jeisi's fehlende Larve, heute ein Sakrileg!
Bekannt wurden die Jeisi-Migger zudem als eine der ersten Guggemuusigen, welche am Monster-Trommelkonzert im Küchlin teilnahm. Nie als Verein konstituiert, haben die Jeisi Migger bis in die heutige Zeit überlebt, in den frühen 60-er Jahren gar als eine Art "Combo-Formation", was Aussenstehende oft, aber fälschlicherweise, als zeitweilige Auflösung interpretierten. Heute ist die Jeisi Migger Guggemuusig immer noch kein Verein und lebt trotzdem in alter Frische weiter. Das kommt wohl daher, dass sie meist nur am Fasnachtsdienstag und am zweiten Bummelsonntag in Erscheinung tritt. Von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen...
Jeisi's "schwarzer (Frack-) Faden" zieht sich nahtlos durch die Fasnachts- und Bummeljahrgaenge. Trotzdem wurde auch viel Neues und Frisches eingebracht, so sind die Kostüme oft von spezieller Art und die Larven meist von Künstlerhand gefertigt.
Auch hat sich in den Jahren der "Gugge-Geschmack" geändert: so sind die Ansprüche des Publikums viel höher geworden. Während früher eher stramme Märsche und Gassenhauer gespielt wurden, ist heute mehr Jazz angesagt. Dem mussten die skurril-verbeulten, aber schlecht spielbaren Instrumente und Requisiten leider weichen.
Die Jeisi-Migger-Jubiläums-Plakette 1991
Die 1926er -Plakette von Otto Buser mit dem Sujet "s' Schyssdräggzigli" wurde zwangsläufig zur Grundlage für Jeisi-Jubiläums-Plakette: Das Gründungsjahr 1926 sowie der Tambourmajor in Frack und Zylinder! Dabei wurde der linken Figur (Alte Tante) das Piccolo durch ein Trompetchen ersetzt und die Schriftzeile "Basler Fasnacht" in Jeisi-Migger 1991 abgeändert. Otto Buser hat diesen Entwurf natürlich in seinem Heim in Allschwil begutachten können. Er freute sich sehr darüber, dass seine Vorlage nach so langer Zeit durch die Jeisi-Migger derart passend aufgegriffen wurde und gab gerne seine Zustimmung für die Verwendung. Lothar Stoecklin (Stoecklin AG) übernahm die limitierte Produktion der je 1000 Gold- und Silberplaketten, welche rechtzeitig zum 65. Jubiläum (zusammen mit der ersten CD) in den Verkauf gelangten. Heute sind nur noch wenige Exemplare bei einzelnen Mitglieder vorhanden. Die ersten 100 Goldplaketten wurden durchnummeriert und Mitgliedern und weiteren, den Jeisi-Migger geneigten Persönlichkeiten, verteilt.
Die erste digitale CD 1991
Ebenfalls aufs 65. Jubiläumsjahr 1991 wurde im Volkshaussaal (Produzent: Raymond Wyler, Musik Wyler, vormals Lothar Löffler) die erste Guggenmuusig-CD mit den Jeisi-Migger aufgenommen. Ebenfalls als Novum sind einige Musikstücke zusammen mit Klavier arrangiert (Boogie-Woogie, Basin Street Blues, u.a.) worden. Die CD ist inzwischen vergriffen. Für Interessenten fasnächtlicher Produktionen: unter www.fasnacht.ch befindet sich ein online-Shop. Anfragen auch unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! möglich.
Auftritt im Ridicule 2001
Für die erste von Helmut Förnbacher ins Leben gerufene Vorfasnachts-Veranstaltung wurden die Jeisi-Migger als erste Gugge verpflichtet. In der Baz vom 26.1.01 stand zu lesen: " ...super die Auftritte der jazzigen Edel-Gugge "Jeisi-Migger", die ihren 75. Geburtstag feiert..."
Auftritt am Drummeli 2002
Die Fasnachtsgesellschaft "Die Aafrässene" hatte die geniale Idee, sich auf der Bühne jeden Monstre-Abend von einer anderen Fasnachtsgesellschaft oder -Persönlichkeit feiern zu lassen. Es gelang ihnen, die Jeisi-Migger nach über 50 Jahren Drummeli-Abstinenz auf die Bühne zu locken, was natürlich am Dienstagabend (und dann noch in corpore mit allen Teilnehmern am samstäglichen Schlussabend) vonstatten ging.
Auftritt am "Ziggi-Zaggi" 2003
"S'Zält isch d'Wält" unter diesem Motto fand "äne an dr Birs" in Muttenz das traditionelle Ziggi-Zaggi statt, die Muttenzer Vorfasnachtsveranstaltung. Darüber berichtete die "BaZ" am 17.2.03 unter anderem: "...Mit einem wahren musikalischen Höhepunkt endete der Abend: mit der ältesten Guggemuusig Basels, "Jeisi-Migger", sehr schwarz und sehr schräg und sehr gut." Und bei der "bz" konnte man am 19.2.03 lesen: "Am Ziggi-Zaggi 03 versetzte die älteste Guggemuusig, "d' Jeisi-Migger" das Publikum in Fasnachts-Hochstimmung. Die Gentlemen unter Basels Guggemusiken bewiesen mit ihrem Auftritt im Mittenza, dass auch ältere Semester in der Lage sind, das Publikum von den Stühlen zu reissen."
Bademäntel – BaZ, 5.3.2009
Mit Gehwägeli und Bademäntel sind die ehrwürdig ergrauten Jeisi Migger (jetzt stimmt die Schreibweise!) durch die Fasnacht gerollt. Die wohl älteste Gugge (1926 von Herrn Jeisi gegründet) nahm sich mit ihren Käreli selber aufs Korn: "Wir sind froh, wenn wir uns irgendwo aufstützen können...". Gestern Nacht haben die Jeisis übrigens die Rollatoren dann dem Verband der Alters- und Pflegeheime vermacht...
BaZ, 4.3.2009
...Auf dem Märtplatz gibt etwas später d Jeisy-Migger-Gugge (schon wieder dieses "y" anstatt "i" im Namen, der Setzer) ein jazziges Platzkonzert, nachdem sie auf ihrem Zug vom Schmiedenhof zum Märtplatz fast noch auf die in Gegenrichtung marschierenden Negro-Rhygass-Gleen aufgelaufen wäre...
80 Jahre Jeisi-Migger
Zum Schluss soll noch etwas gefeiert werden: In den geheiligten Hallen Fasnachtsjahre. Wie das zusammenkam? Zum 15. Mal trafen sich am Dienstag-Nachmittag zum geselligen Apéro die «Jeisi-Migger» (80 Jahre) und die «Seiffibleeterli» (25 Jahre). Nos félicitations!
Basler Fasnacht Online, 2006, www.fasnacht.ch
Frau Breesmeli und Herr Lustmolch wachen wieder!
"Das traditionelle Zeremoniell der Enthüllung von Frau Breesmeli und Herr Luschtmolch, die am Kohlenberg über die Basler Fasnacht wachen, wurde dieses Jahr musikalisch umrahmt von der ältesten Basler Gugge, den Jeisi Migger... Zu den Jeisi Migger kann man nur sagen: "Alter schützt vor gutem Sound nicht!"
Guggen-Greise rollen an
Basellandschaftliche Zeitung 28.2.09
Ob eine Gugge mit 83 Jahren noch Fassnacht machen könne, fragten sich die Jeisy Migger 1926 selbstironisch. Die älteste noch aktive Guggemuusig nimmt sich mit diesem Sujet selbst aufs Korn, und ihre Mitglieder kommen, ihrem Alter entsprechend, an den drey scheenschte Dääg mit Rollatoren daher. Halt, das ist nicht ganz richtig. Die Jeisi Migger machen die Gassen und Beizen traditionsgemäss nur am Fasnachtsdienstag unsicher...Im übrigen stiften di Guggen-Greise nach der Fasnacht die hoffentlich noch funktionstüchtigen Rollatoren dem Verband der Alters- und Pflegeheime. Dieser wird die Gehhilfen dann an bedürftige ältere Menschen in den Heimen verteilen. (PAM)
Dienstag, 12. Februar 2008 (Basler Fasnacht Online)
von Pierre A. Minck, Basellandschaftliche Zeitung
"Doch nicht nur Kinder sind unterwegs, es ist ja auch der Tag der Guggen. Und dieser ist auch generationenübergreifend: Mitten im Kindergewusel auf dem Rümelinsplatz taucht mit den 1926 gegründeten Jeisi Migger die älteste Basler Gugge auf ein herrliches Bild."
Fasnacht 2005:
Die Jeisi-Migger Guggemuusig seit 1946 erstmals wieder am offiziellen Cortège!
Das 75igste Jubiläum der Riehener Chropf-Clique war Anlass genug: So haben d'Jeisi-Migger gerne auf dem Wagen, einer sensationell konstruierten Bahnhofspasserelle (und tropfdichter als das Original, dafür winddurchlässiger), Platz genommen, um fahrenderweise den lieben Chröpf ein gebührendes Geburtstagskonzert zu geben. Dank der umsichtigen Betreuung des "Wagenpersonals" haben die cortège-ungewohnten Jeisi-Migger diese Stadrundfahrt unbeschadet überstanden.
Kommentare:
" ...Apropos Chropf-Clique. Die jubilierende Formation ist in diesem Jahr mit der Guggemuusig Jeisi-Migger unterwegs..." "... Auf dem Wagen der Chropf Clique - hiess sie so oder täuscht die Erinnerung? - jazzt eine Brass-Band, irgendwo prangt der legendäre Namen Migger Jeisy am Wagen..."
(Basler Zeitung 15.2.05)
Die Situation etwas besser im Griff hat - auch was die Schreibweise "Jeisi Migger" anbelangt - die Basellandschaftliche Zeitung:
"Zu den vielen Cliquen, welche die undichte Passerelle als Sujet gewählt haben, gehört auch die 75 Jahre alte Chropf-Clique Rieche. Ihr Wagen - die tropfende Passerelle und Gepäckträger in der Bahnhofhalle - ist ein Bijou, und wie es sich gehört, fehlt auch das Geburtstagsständchen nicht. Auf den Rolltreppen sitzen die Jeisi Migger und fääge fetzige Jazz-Rhythmen. Grandios!"
(Basellandschaftliche Zeitung, 15.2.05)
Dies war eine wirklich einmalige Aktivität und darum wird es auch für lange Zeit wieder so bleiben: Denn d'Jeisi Migger Guggemuusig tritt eigentlich nur am Fasnachts-Dienstag und am zweiten Bummel-Sonntag in Aktion.
HomePage Gugge IG, Chronik:
"1953: Am Monster 1953 spielten erstmals IG-Musiken am Drummeli mit. Das war bis anhin ein Vorrecht der Guggemuusig Jeisi Migger gewesen".
NEWS aus dem Gundeli, 2001:
Basels älteste noch aktive Guggemuusig, die Jeisi Migger, genannt nach ihrem Gründer Emil “Migger” Jeisi, fiebert ihrer 75. Fasnacht entgegen. Die legendäre Gugge ist jeweils und wie zu den Gründerzeiten nur am Fasnachtsdienstag zu geniessen (z.B. 16 Uhr Andreasplatzkonzärtli), besitzt keine Vereinsform und fällt zuweilen an dem Bummelsonntag durch tadellosen Frackauftritt auf. Zum Jubiläum hin traten Sie in Förnbachers Ridicule auf. Übrigens, an ihrem 70. Geburtstag, vor 5 Jahren notabene, traten Sie am damals ersten Ladärnli auf, noch im Beisein der Witwe Martha Jeisi.
Basler Fasnacht online 2001:
«Ridicule 2001: Fasnachtsduft für feine Nasen» "...Keine Chance haben die manchmal störenden Zugsgeräusche beim Auftritt der legendären Jeisi Migger. Die nach eigenen Angaben älteste und noch aktive Guggemuusig war ab den dreissiger Jahren lange die Drummeli-Gugge. Nach 1996 im Ladärnli tritt sie nun erstmals wieder in einer Vorfasnachts-Veranstaltung auf. Ihre sechs Vorträge (je drei vor und nach der Pause) zeigen, wie mitreissend die schrägen, aber rassigen Töne einer Gugge sein können".